Anti-Rassismus-Projekt
Ausgrenzung
Rassismus
Versöhnung
Mit dem Thema „Ausgrenzung – Rassismus – Versöhnung“ beschäftigten sich die vierten Klassen unserer Schule fächerübergreifend.
Zudem las Stefan Horvath, ein maßgeblicher Vertreter der Volksgruppe der Roma, aus eigenen – sehr berührenden – Texten und brachte den Schülern und Schülerinnen die Geschichte der Roma nahe – deren Herkunft und Verbreitung, deren Ansiedelung im Burgenland, deren Bildungs- und Arbeitsplatzproblematik. Ein wichtiger Erzählstrang befasste sich mit dem Holocaust-Schicksal dieser Volksgruppe. Er erzählte vom Bombenattentat in Oberwart, bei welchem er einen Sohn verlor und über die Vorbereitungen zum Gedenken an dieses Attentat, das sich 2015 zum 20. Mal jährt. Horvath spannte den Bogen des Erzählens, des Erläuterns, des Vorbeugens bis zum norwegischen rechtsextremistischen Attentäter Anders Breivik. Dieser beging die Anschläge vom 22. Juli 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya, bei denen 77 Menschen ums Leben kamen. Als sein Hauptmotiv nannte er Norwegens Multikulturalismus.
Ein bedeutender Teil des Vortrags des Roma-Schriftstellers befasst sich mit der Wesentlichkeit des Verzeihens. Er, der vom Schicksal Geprügelte, sieht sich, nachdem er die Eltern des Rohrbomben-Attentäters Franz Fuchs gesprochen und diesen persönlich im Gefängnis getroffen hat, in der Lage zu verzeihen. Im Gegensatz zu Horvaths Frau, diese schaffe es nicht, erzählt der Vortragende.
Diese Veranstaltung kann nur ein kleiner Mosaikstein in der Bildungslandschaft der Heranwachsenden sein, aber bestimmt ein sehr wesentlicher, betreffend die Haltung zum Thema „Anti-Rassismus“.
andreas weinseiss